Buttenheim

Green Copper

Die Zahl 1 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Die Idee

In einem Akt der Spiritualität und Gemeinschaft entsteht eine neue evangelische Kirche. Ihre grüne Patina verleiht ihr eine natürliche Schönheit und verankert das Gebäude harmonisch in seiner Umgebung. Gleichzeitig steht es als Symbol der Hoffnung und Erneuerung.

Wie oft hat man im Leben die Gelegenheit, Gebäude des Glaubens zu bauen? Drei Glaubensgebäude tragen unsere Handschrift: die Synagoge in Mainz, die Synagoge in Rottweil und die evangelische Kirche in Buttenheim. Jedes dieser Bauwerke zeichnet sich durch seine eigene Form und Gestaltung aus.

Dach- und Wandverkleidung als Winkel- und Doppelstehfalz

Fläche: 400 m²

Material: Kupfer

Oberfläche: Patina

Dicke: 0,7 mm

Die Zahl 2 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Vom Gedanken zum Papier

Buttenheim erstrahlt in einem grünen Kleid, dessen Faltenwurf in Form von Falzen präzise geplant wurde. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Klarheit und Zurückhaltung standen im Fokus, um eine harmonische Anmutung zu erzielen. Dies wurde durch den Verzicht auf alles Überflüssige erreicht – reduziert auf das Wesentliche.

Jeder Falz steht in direktem Bezug zu einem spezifischen Element. Die Fensterstürze definieren die Lage der Querfalze, während die Fensterleibungen den Bezugspunkt für die Längsfalze bilden. Grundlage dieses Konzepts ist die Planung des Gebäudes von außen nach innen. Nur so kann Symmetrie entstehen.

Die architektonische Planung hatte bereits viele Details berücksichtigt. Wir bauten darauf auf und entwickelten diese weiter. Dabei richteten wir unser Augenmerk auf drei wesentliche Elemente: Lamellen, den First und den Glockenturm.

Die Zahl 3 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Lamellen & First

Lamellen

Wie überspannt man drei Meter mit Kupferlamellen? Unsere Lösung bestand darin, das Kupfer nur als äußere Haut zu betrachten. Das tragende Skelett wurde aus mehrfach gekantetem, drei Millimeter dickem Aluminium gefertigt. Ein speziell entwickeltes Bauteil verbindet es mit der Leibung, um Materialaufdoppelungen zu vermeiden. Das Ergebnis war eine Illusion: Die Lamellen scheinen zu schweben.

First

Die Dach- und Fassadenflächen wurden hinterlüftet ausgeführt. Die Luft tritt am Sockel ein und verlässt das System am First. Ein Entlüftungsfirst ist ein notwendiges, aber oft störendes Element. Uns gelang es nicht, ihn vollständig verschwinden zu lassen – jedoch konnten wir ihn flacher gestalten. Vom Ortgang versetzten wir ihn um 30 Zentimeter nach hinten, wodurch die Ortgangsilhouette perfekt erhalten blieb. Aus der Frontalansicht ist der First nicht mehr sichtbar.

Die Zahl 4 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Glockenturm

Der Glockenturm – eine Kombination aus Holz und Metall – erhielt ebenfalls eine hinterlüftete Konstruktion, um die Leimbinder vor Feuchtigkeit zu schützen. Eine obere Abdeckung als Dach war unverzichtbar, durfte jedoch die geometrische Form des Rechtecks nicht stören. Drei Fassadenseiten wurden über das Pultdach hinausgeführt. Dadurch bleibt die klare, rechteckige Form des Glockenturms von den Eingangsseiten aus erhalten, was eine weitere gelungene Illusion schuf.

Projektansichten

Weitere Werke