Muenchen

Golden Hour

Die Zahl 1 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Die Idee

In der pulsierenden Gegend von München Berg am Laim erhebt sich der Baumkirchen Pavillon 1, ein neues Bürogebäude, das mit seiner Fassade ein beeindruckendes Statement setzt. Die komplette Einhüllung des Gebäudes mit einer goldenen Kupferlegierung verleiht ihm Eleganz und Raffinesse.

Als wir die Anfrage für diesen Pavillon erhielten, war vom zweiten Pavillon gegenüber erst ein Loch in der Tiefgaragendecke sichtbar.

Hallo Herr Fleischer, wir planen gerade einen goldenen Pavillon. Können Sie bitte vorbeikommen, damit wir uns das einmal gemeinsam anschauen?

Komplette Einhüllung des Gebäudes mit einer goldenen Kupferlegierung. Der Entwurf der Gestaltung der Fassade mit unterbrechungsfreien Ecken der Schindeln stammte von uns.

Kompletter Fassadenaufbau mit Unterkonstruktion, Dämmung, Tragkonstruktion in Form eines Trapezblechs, Schindelverkleidung.
Fassadenfläche: 500 m² Schindeln.
Dachflächen: 360 m² Doppelstehfalz, 160 m² Schindeln, 145 Stück Lüftungslamellen.
Material: Kupferlegierung.
Oberfläche: Gold.
Dicke: 0,7 mm

Die Zahl 2 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Vom Gedanken zum Papier

Maisch Wolff Architekten hatten die Vision, im Wohngebiet Baumkirchen einen goldenen Pavillon als Treffpunkt für die Gemeinschaft zu schaffen. Der Baukörper stellte jedoch eine Herausforderung dar: fünf geneigte Wandflächen, ein schräges Pultdach und drei Oberlichter, die in unterschiedliche Richtungen wiesen. Keine der ursprünglich geplanten Fassadenverkleidungen konnte die komplexe Geometrie des Gebäudes zufriedenstellend lösen. Die schrägen Wände und die geneigten Gebäudeecken erzeugten zahlreiche Verschnitte und Unregelmäßigkeiten – optisch ein Desaster.

Die Lösung lag in einem Konzept, das unabhängig von der Geometrie des Baukörpers funktionieren würde. Als Inspiration diente uns die Doppelhelix. Wir entwickelten Schindeln in der Form eines Parallelogramms mit einer schräg geschnittenen kurzen Seite und einem Seitenverhältnis von 1:2.

Die Zahl 3 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Drei Herausforderungen

An der Fassade wurden die Schindeln mit einer Neigung von 30° verlegt. Dadurch entstanden spiralförmige Linien, die sich in beide Richtungen um das Gebäude winden – ähnlich einer Doppelhelix. Dank dieses Systems konnten die Gebäudeecken harmonisch integriert werden, ohne dass Unterbrechungen im Muster auftraten. Diese durchgehenden Gebäudeecken wurden später auch beim zweiten Pavillon umgesetzt und sind mittlerweile unser Markenzeichen.

Ein besonderer Abschluss

Für den oberen Fassadenabschluss entwickelten wir ein innovatives Konzept: keine sichtbare Dachrinne, keine überstehende Attika, kein Ortgang und kein First. Das Ziel war, das Gebäude so wirken zu lassen, als sei es oben abgeschnitten.

Die Zahl 4 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Finale Umsetzung

Besonders herausfordernd war, dass die Dachfläche von den umliegenden Wohngebäuden einsehbar ist. Sie musste daher optisch wie eine sechste Wandfläche wirken. Dies lösten wir, indem wir die wasserführende Ebene eine Etage tieferlegten. Die Dachfläche endet mit einem Abstand von 10 cm vor der leicht überstehenden Fassade. Durch diesen Spalt wird das Dach entwässert, während die Fassadenflächen gleichzeitig belüftet werden. Das Ergebnis ist eine saubere, minimalistische Optik, die die architektonische Vision perfekt unterstreicht.

Der Baumkirchen Pavillon zeigt, welche einzigartigen Lösungen möglich sind, wenn Metall auf kreativen Gestaltungswillen trifft.

Projektansichten

Weitere Werke