Langenfeld

Frosted Silver

Die Zahl 1 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Die Idee

Eine Fassade, die klassische Handwerkskunst und moderne Präzision in Perfektion vereint.

Auf den ersten Blick mag dieses Projekt nach klassischer Fassadengestaltung aussehen. Doch bereits zum Projektstart wurde allen Beteiligten klar, dass es weit darüber hinausgeht. Der Fassadenplaner hatte seine Entwürfe geliefert, doch diese entsprachen nicht den Anforderungen einer handwerklichen Metallfassade. Viele Problemstellen und gestalterische Details des Entwurfs fanden sich nicht ausreichend in den Plänen wieder.

Die erste Projektbesprechung begann mit einer grundlegenden Frage an die Architekten: „Erklärt uns eure Idee.“ Drei Seiten des Gebäudes waren mit Klinkern verkleidet, die vierte Seite – bestehend aus der Metallfassade und dem Dach – sollte wie ein aufgeklappter Deckel wirken. Ein Schenkel stand dabei senkrecht als Fassade, während der andere die Dachfläche bildete. Besonders prägnant waren die weit auskragenden Überstände über die seitlichen Klinkerfassaden. Nach dieser Klärung war der Entwurf verstanden.

Fassadenaufbau: Unterkonstruktion, Dämmung, Tragkonstruktion aus OSB-Platten, horizontal verlegte Winkelfalzverkleidung

Fassadenfläche: 630 m²

Material: Zink

Oberfläche: Vorbewittert, blaugrau

Dicke: 0,7 mm

Die Zahl 2 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Das gestaltende Element

„Linien dominieren die Fassade. Linien gestalten die Fassade. Falsche Linien zerstören das Bild.“ Mit diesem Ansatz machten wir uns an die Detailplanung. Sämtliche vorhandenen Entwürfe wurden überarbeitet, um ein durchgehendes Netz aus Linien zu spannen: Ortgang, Traufe, Fenster und Sockel bildeten die Fixpunkte.

Der Knickpunkt des Ortgangs definierte die Trauflinie, die nun höher lag als der Traufpunkt der Dachfläche. Dieses Detail verursachte ein neues Problem: die Entwässerung der Rinne. Da diese nicht mehr nach außen überlaufen konnte, entwickelten wir eine Lösung, bei der das Wasser im ersten Schritt hinter die Fassade geleitet und dann durch einen unsichtbaren Spalt zehn Zentimeter tiefer vor die Fassade ausgeleitet wurde. Optisch wurde das Ausleitblech als Falz in die Fassadenscharen integriert – eine weitere Linie, die nahtlos ins Gesamtbild passte.

Die Zahl 3 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Drei Herausforderungen

Die Fenster stellten die nächste Herausforderung dar. Sie wurden vom Fensterbauer „ins Loch“ gesetzt, ohne geschossweise Ausrichtung. Für die Fassade bedeutete dies, dass die Linien der Falze am Fenstersturz und an der Fensterbank fortlaufen mussten. Durch unterschiedliche Neigungen der Fensterbänke und Stürze vermittelten wir zwischen den festen Positionen der Fenster und den durchlaufenden Linien der Fassade.

Planung und Umsetzung

Die ursprüngliche Planung sah einen gleichmäßigen Wechsel der Scharenhöhen vor. Doch in der Realität vor Ort traten Abweichungen auf: Die Geschosshöhen variierten, ebenso die Höhenlage der Fenster. Dies führte dazu, dass für jedes Fenster eine Sonderanfertigung über die gesamte Fassadenlänge notwendig war, um die Linienführung beizubehalten.

Die Zahl 4 in Gold, skizziert von Mike Fleischer.

Finale Umsetzung

Trotz aller Herausforderungen blieb das Ziel immer klar: eine perfekt ausgeführte, klassisch handwerkliche Fassade zu schaffen – linientreu, bis ins kleinste Detail. Das Ergebnis zeigt, dass Handwerkskunst und technische Präzision in perfekter Harmonie zusammenarbeiten können.

Projektansichten

Weitere Werke